Modern und voller neuer Technologien sind die Räume des uih! im Herzen von Heilbronn. So wurden die Gäste von KI-Avatar Joseph, der den Namensgeber des Fraunhofer-Instituts Joseph von Fraunhofer darstellt, herzlich begrüßt. Im oberen Stockwerk übernahm dann der Mensch. „Der heutige Tag steht im Zeichen des europäischen Geistes“, sagte Teresa Schick und führte weiter aus: „Es ist an uns, dafür zu sorgen, dass die Gesellschaft so bunt und divers bleibt.“ Auf dem Programm standen sechs Keynotes.
Hier sind die wichtigsten Takeaways der inspirierenden Beiträge:
Künstliche Intelligenz bietet enormes Potenzial – etwa bei medizinischen Durchbrüchen, im Kampf gegen den Klimawandel und in der Softwareentwicklung. Um relevant zu bleiben, müssen Menschen sich kontinuierlich weiterentwickeln („re- und upskillen“), ist sich Start-up Gründerin Isabell Steidel sicher.
- Florian Wußmann, Leiter des Leadership Programme beim Lucerne Dialogue, mahnt, dass europäische Demokratien unter Druck stehen – doch Unternehmen, insbesondere KMUs, spielen eine zentrale Rolle bei ihrer Verteidigung. Gerade junge Führungspersönlichkeiten sollen früh eingebunden werden, um mit frischen Ideen und einem europäischen Mindset („European DNA“) neue Formen des zivilgesellschaftlichen Engagements zu entwickeln.
- Informationsräume sind zunehmend ein Schlachtfeld – beeinflusst durch Propaganda, gezielte Desinformation durch staatliche Akteure, Hacker und Lobbygruppen. Hoffnung macht, dass Digital Natives oft weniger ideologisch geprägt sind und über bessere Werkzeuge verfügen, um sich in komplexen Informationsumfeldern zu orientieren, zeigt sich der britische G7- und G20-Abgeordnete Marc Tilley optimistisch.
- Die regionale Perspektive setzt einen ähnlichen Fokus. Leonard Reinwald von den „Jungen Europäern Baden-Württemberg“ stellt den Wert von Programmen wie Jugendbegegnungen oder den Austausch von Kulturgütern heraus. Sie ermöglichen jungen Menschen, andere Lebenswelten, Werte und Traditionen kennenzulernen und gleichzeitig die eigene kulturelle Identität zu reflektieren.
- KI kann weit mehr als nur Daten analysieren – sie kann uns im Alltag unterstützen, etwa bei der Wahl klimafreundlicher Optionen, beim Monitoring der Natur oder bei Gesundheitsfragen. Doch sie allein reicht nicht – entscheidend ist, dass Menschen ihre eigenen „Superkräfte“ erkennen und gezielt einsetzen, appelliert der zweite britische G7- und G20-Abgeordnete Tom Maidment.
- Last but not least präsentiert Florian Stupp, Information Engineering-Student am TUM Campus Heilbronn und Gründer des Start-ups „Public Makers“ seine Visionen für den öffentlichen Sektor: Es geht nicht darum, Bürokratie abzuschaffen, sondern sie sinnvoll weiterzuentwickeln. Ziel ist eine moderne, handlungsfähige Verwaltung, die Vertrauen schafft und demokratische Strukturen stärkt. Initiativen wie Public Makers oder ein Hackathon in München zeigen, wie studentisches Unternehmertum und kreative Ansätze den öffentlichen Sektor transformieren können.
Dank der lebhaften Diskussionen zu den Beiträgen dauerte die Veranstaltung zwei Stunden länger als geplant. Im Dialog entstanden neue Ideen, und alle Teilnehmer nahmen neue Inspirationen mit auf den Heimweg. Ein gutes Zeichen dafür, dass der europäische Gedanke der Gemeinsamkeit weder aus der Mode geraten ist noch ein Auslaufmodell darstellt. Am TUM Campus Heilbronn wird auch weiterhin ohne Grenzen im Kopf gedacht.